Sportfotografie mit der Canon EOS M5

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Geht das überhaupt? Das wird sich vermutlich der eine oder andere fragen, wenn er den Titel liest.
So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Ich habe mir die M5 vor mehr als einem Jahr zugelegt, weil ich etwas kleines und leichtes für meine Spaziergänge mit dem Hund dabei haben wollte, das auch eine ordentliche Qualität erzeugt. Diese überzeugt in vielen Situationen. Überfordert ist die Kamera aber beispielsweise mit meinem Hund in Bewegung, die Ausschussquote ist sehr hoch.
Von der Neugierde und einem gewissen Forschergeist getrieben, habe ich dann begonnen, die M5 auch zu größeren Tischtennis-Events mitzunehmen. Und da ist sie durchaus auch für Actionfotos zu verwenden, wenn man einige Dinge beachtet und mit etwas höherem Ausschuss leben kann.
Nachteile sind für mich:

  • bei ISO 2000 ist Schluss, darüber reicht mir die Qualität nicht mehr
  • gerade im Hallensport muss man je nach Lichtverhältnissen mit längeren Belichtungszeiten arbeiten – Fluch und Segen zugleich. Das Risiko von Bewegungsunschärfe wird aufgewogen durch dynamischere Fotos, weil nicht alles „eingefroren“ ist.
  • die Auslöseverzögerung ist länger als bei meinen 1ern
  • das relativ große AF-Einzelfeld im AI-Servo-Modus
  • die inkonsistente Ladestandsanzeige des Akkus – mahnt sie vor dem Ausschalten noch den Wechsel an, zeigt sie beim nächsten Einschalten wieder den vollen Ladestand.

Als Vorteile sehe ich

  • die schnelle und freie Positionierung des AF-Feldes mit dem, in meinem Fall, rechten Daumen auf dem Touch-Display, das erleichtert die Bildgestaltung.
  • den Crop-Faktor, der in manchen Situationen eine schöne Ergänzung zum Vollformat darstellt
  • die Echtzeit-Belichtungsdarstellung in Sucher bzw. auf dem Display
  • die Adaptierbarkeit der EF-Objektive ohne Qualitäts- und v.a. Geschwindigkeitseinbußen

Als Erst-Kamera kommt die M5 für meine Einsatzzwecke für mich nicht in Frage. Als Ergänzung finde ich sie durchaus interessant, auch wenn man sicherlich trefflich darüber streiten kann, ob es Sinn macht, ein solch kleines Gehäuse an ein 200/2.0 zu hängen (ein vergleichbarer Bildausschnitt von 320 mm bei f2.0 macht es für mich lohnenswert). Eine sehr schöne Kombi ist aber beispielsweise das 135/2.0 an der M5, weil klein und leicht. Nativ besitze ich nur das EF-M 22/2.0, alles andere ist für mich uninteressant.

Ich möchte diese unbestritten sehr subjektive Sichtweise noch mit ein paar Bildern garnieren, die bei den German Open 2018 entstanden sind.

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