Bekannterweise gibt es ja immer wieder analoge Objektive, die sich adaptiert an digitale Spiegelreflexkameras optisch nicht hinter modernen Linsen verstecken müssen. Ein solches möchte ich hier vorstellen: das Canon FL 55 mm/F 1.2.
Der Adapter
Grundsätzlich besteht das Problem, dass das Auflagemaß der alten FD/FL-Objektive kleiner ist als das der aktuellen EF/EF-S-Modelle. Somit geht bei einem linsenlosen Adapter die Unendlichkeitseinstellung verloren, Adapter mit Linsen verschlechtern hingegen die Bildqualität.
Speziell für das genannte Objektiv gibt es in der Bucht einen linsenlosen Adapter von EdMika, mit dem die Unendlichkeitseinstellung erhalten bleibt. Dies war mit ein Grund, warum ich mich für das Objektiv entschieden habe. Dazu ist der Adapter mit einem sog. AF Confirm Chip ausgestattet, der per „Beep“ die Scharfstellung anzeigt.
Das Objektiv kann übrigens jederzeit wieder zurückgebaut werden.
Wie fasst es sich an
Kurz gesagt: prima. Das Gewicht liegt bei stolzen 510 gr. Alles ist wertig verarbeitet, die Scharfstellung läuft weich und rund, was bei einem manuell scharf zu stellenden Objektiv durchaus wichtig ist.
Bilder
Die Besonderheit des Objektivs ist sicherlich das Bokeh. Unten zu sehen sind ein paar Bilder mit verschiedenen Blenden (es sind übrigens nur ganze Blendenstufen wählbar) mit zugegebenermaßen unglücklichem Hintergrund, das Wetter ließ aber nicht mehr zu. Gewöhnungsbedürftig ist das manuelle Scharfstellen, mit einer Schnittbildmattscheibe und der AF-Anzeige klappt es aber mit ein wenig Übung ganz gut. Bei Offenblende ist es vermutlich nicht so knackig scharf wie ein EF 50/1.2 (der direkte Vergleich fehlt mir), ab Blende 2 sind die Ergebnisse aber, wie ich finde, prima (über den Preisunterschied sprechen wir hier nicht).
Fazit
Da ich sehr gerne mit solchen Objektiven arbeite, werde ich es sicher behalten. Das Bokeh ist sehr speziell und gerade auch in der Portrait-Fotografie lassen sich damit super Ergebnisse erzielen. Den fehlenden Autofokus kann ich daher gut verschmerzen.